Vergabe der WM 2018

Zunächst steht zwar im Sommer 2016 noch die Europameisterschaft in Frankreich auf dem Programm, an deren Endrunde erstmals 24 Mannschaften teilnehmen, aber dennoch wirft auch schon die nächste Weltmeisterschaft ihren Schatten voraus. Über das Turnier vom 14. Juni bis zum 15. Juli 2018 in Russland wird zwar nicht ganz so viel debattiert wie über die nach Katar vergebene WM 2022, die witterungsbedingt im europäischen Winter ausgetragen wird, aber dennoch wird auch die Vergabe der nächsten WM-Endrunde nach Russland immer wieder hinterfragt.

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Nachdem das Exekutivkomitee der FIFA am 19. Dezember 2008 in Tokio beschlossen hatte, dass die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 gleichzeitig vergeben werden, endete die gemeinsame Bewerbungsfrist am 2. Februar 2009. Frühzeitig zeichnete sich anschließend ab, dass die WM 2018 in Europa stattfinden würde, waren doch gemäß den Rotationsverfahrens die Kontinentalverbände Afrikas und Südamerikas, die 2010 und 2014 mit Südafrika und Brasilien als Gastgeber fungierten, von der Vergabe ausgeschlossen. Als dann alle weiteren nicht-europäischen Länder, die zunächst Interesse angemeldet hatten, ihre Bewerbungen zurückzogen, blieben mit Russland und England sowie den Gemeinschaftsbewerbungen von Spanien und Portugal sowie der Niederlande und Belgien nur noch drei Konkurrenten übrig. Bei der finalen Abstimmung im Exekutivkomitee setzte sich letztlich 2. Dezember 2010 in Zürich die russische Bewerbung im zweiten Wahldurchgang mit einer absoluten Mehrheit von 13 der insgesamt 22 Stimmen durch. In der ersten Runde war England mit nur zwei Stimmen gescheitert.

FIFA hält an Russland fest

Nachdem von Anfang an der Verdacht im Raum stand, dass Russland der Bewerbung mit unlauteren Methoden nachgeholfen haben könnte, werden seit Anfang 2014 die kritischen Stimmen immer lauter. Hintergrund ist vor allem der Krieg in der Ostukraine, aber auch diverse weitere Ereignisse in Russland wie etwa die mysteriöse Ermordung von Kreml-Kritiker Boris Nemzow rückten das Land öffentlich in kein gutes Licht.

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Die Reaktion der FIFA auf diese Forderungen und auch auf die von einigen Seiten vorgebrachte Möglichkeit eines Boykotts der Turniere 2018 und 2022 durch die großen Nationen, womit die Weltmeisterschaften mehr oder weniger entwertet würden, fiel indes sehr deutlich aus: „Die Geschichte hat gezeigt, dass ein Boykott von Sportveranstaltungen oder eine Politik der Isolation oder Konfrontation nicht zu den effektivsten Methoden der Problemlösung gehören“, erteilte der Weltverband einem WM-Entzug für Russland eine Absage und setzt vielmehr darauf, dass das Turnier zu einer Verbesserung der Gesamtsituation beiträgt: “Es hat sich gezeigt, dass die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft eine Kraft für positive Veränderungen sein kann, und die FIFA ist überzeugt, dass dies auch bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland der Fall sein wird.“

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